Etwa die Hälfte der gut 800.000 Exemplare umfassenden Gesamtauflage von Deutschlands auflagenstärkstem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ wird auch künftig in Gütersloh und Marienfeld gedruckt: Der Spiegel-Verlag hat den entsprechenden Vertrag mit Mohn Media um weitere fünf Jahre verlängert.
Vor fast genau drei Jahren war der Startschuss für die Produktion des „Spiegel“ in Gütersloh und Marienfeld, einem Ortsteil der Stadt Harsewinkel im Kreis Gütersloh, gefallen. Und dieser Startschuss war gleich aus mehreren Gründen etwas Besonderes: Erstens, weil das Magazin erstmals seit Jahrzehnten nicht mehr im Tief-, sondern im Offsetdruckverfahren produziert wurde. Zweitens, weil der Ersterscheinungstag von Montag auf Samstag vorverlegt wurde. Und drittens, weil gleich die erste Ausgabe „Made bei Mohn Media“ eine Sonderausgabe zu den Anschlägen auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Paris war – Titelwechsel und Sonderseiten inklusive.
„Wahrscheinlich haben wir schon damals den Grundstein für die jetzt erfolgte Vertragsverlängerung gelegt“, mutmaßt Thomas Coesfeld, Produktlinienleiter Zeitschriften bei Mohn Media, „denn wir haben unseren Kunden aus Hamburg von Tag eins an bewiesen, dass wir in der Lage sind, alle Herausforderungen zu meistern und die hohen Verlagsanforderungen in Bezug auf Qualität, Flexibilität und Pünktlichkeit zu erfüllen.“
„Gemeinsames Verständnis von Qualität, Fachexpertise und Flexibilität“
Dies bestätigt auch Jesper Doub, Verlagsleiter des Spiegel-Verlags: „Wir freuen uns, dass wir mit der neuen langjährigen Vereinbarung die erfolgreiche Zusammenarbeit der vergangenen Jahre auf eine solide Basis gestellt haben. Das gemeinsame Verständnis von hoher Qualität, Fachexpertise und gleichzeitig einer hohen Flexibilität machen Mohn Media und den Spiegel-Verlag zu passenden Partnern in einem Markt, der bei ständigen Herausforderungen weiterhin für uns gemeinsam zentrale Bedeutung hat.“ Auch Silke Kassuba, Herstellungsleiterin des Spiegel-Verlags, bedankt sich bei allen Beteiligten, „die Woche für Woche ihre Arbeitskraft einsetzen, damit der ‚Spiegel‘ in bester Qualität und pünktlich zur Abholung bereit steht.“
50.000 Exemplare pro Stunde
Der „Spiegel“-Auftrag ist für Mohn Media weit mehr als nur ein Prestigeprojekt. Mehr als hundert Mitarbeiter in Gütersloh und bei Probind in Marienfeld sind Woche für Woche in die Produktion der Zeitschrift eingebunden, von der Datenannahme über den Druck und Weiterverarbeitung bis hin zur Auslieferung. Das Magazin umfasst zwischen 128 und 152 Seiten. Es wird komplett im Rollendruck hergestellt und besteht immer aus mindestens vier Bogen. In der Spitze werden pro Stunde über 50.000 Exemplare gedruckt. In der Weiterverarbeitung können sich anschließend bis zu 30 Versionen befinden, darunter auch umfangreiche Hefte mit mehreren Beilagen und Beiheftern.
Für die Zeit zwischen Anlieferung der ersten Daten, jeweils in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, und Auslieferung des letzten Heftes stehen Mohn Media lediglich 20 Stunden zur Verfügung, denn jeden Samstagmorgen muss der neue „Spiegel“ bei allen Verkaufsstellen und in den Postkästen der Abonnenten liegen.
Besondere Produktion: „Brexit“-Ausgabe
„In den vergangenen drei Jahren haben sich die Prozesse sehr gut eingespielt, und wir konnten verschiedene interessante und mitunter sehr aufwändige Projekte realisieren“, erklärt Stefan Fiedler, Teamleiter Kundenmanagement Zeitschriften von Mohn Media. Besonders spannend sei beispielsweise die Produktion der „Brexit“-Ausgabe gewesen. Fiedler: „Für einen großen Teil der Auflage wurden die Druckdaten erst um sieben Uhr morgens in die Vorstufe gegeben, sodass unser Zeitfenster für die Produktion bei 13 anstatt bei den üblichen 20 Stunden lag – dafür hatten wir nach der historischen Entscheidung der Briten aber das aktuellste Heft auf dem Markt.“
Spitzenleistungen wie diese belegen nicht nur die hohe Wettbewerbsfähigkeit der Zeitschriftenproduktion bei Mohn Media, sondern sind sicherlich auch ein Grund für die jetzt erfolgte Vertragsverlängerung um fünf Jahre, ein in der schnelllebigen Verlagsbranche eher unüblicher Zeitraum.